Milch und Kühe

"Milch wird gebildet in den Milchdrüsen von Säugetieren, die damit ihre Neugeborenen nähren" ―Wikipedia

Einstieg

Kuhmilchproduktion in Bildern: http://www.kuhmilch.org
Die Bilderstrecke erstreckt sich von der Samenentnahme von Zuchtbullen, über die Arbeit der Besamungstechniker, das Leben von Kälbern, das Melken bis hin zum Schlachten.

Aktuelles:

Analogie zur Eier-Produktion:

  • Bruderhähne werden zur Fleischproduktion gemästet und nach wenigen Wochen geschlachtet.
    <=> Männliche Kälber ("Fresser") werden ebenfalls zur Fleischproduktion gemästet und früh (z. B. mit 20 Monaten) geschlachtet.
  • Männliche Küken werden aus wirtschaftlichen Gründen am ersten Tag getötet.
    <=> Männliche Kälber sind zwar betriebswirtschaftlich unrentabel (z. B. Tierarztkosten im Falle von Krankheit übersteigen ihren wirtschaftlichen Wert deutlich). Aber das Töten am Tag der Geburt ist im Gegensatz zu den Küken weiterhin nicht erlaubt. Das bewusste Vernachlässigen ist grundsätzlich verboten;  unter schwierigen betrieblichen Bedingungen kommt es aber vor (https://www.welt.de/wirtschaft/article203765326/200-000-maennliche-Kaelber-werden-jaehrlich-illegal-getoetet.html).

Ernährung - Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) [1]:

  • In Deutschland: 15 % der Menschen laktoseintolerant
  • In Asien: über 80 %
  • Praxistipp für den Alltag betroffener Menschen: Hafermilch ist eine der beliebtesten Pflanzenmilchsorten.

Ernährung - Alternativen:

Wie klimaschädlich ist die Milchwirtschaft?

"Die Kuh ist kein Klimakiller"? Diese Replik geht rhetorisch davon aus, dass behauptet wurde, eine einzelne Kuh sei ein Klimaproblem. Dies wird aber in der Regel nicht gemacht. Eine einzelne Kuh für sich, egal in welcher Haltungsform zur Produktion von Milch und/oder Fleisch, ist nur ein kleiner Emittent. Durch den derzeit viel zu hohen Tierbestand entsteht aber in der Summe ein bedeutender Emissionsfaktor. Das Hauptaugenmerk sollte also auf der Mengenreduktion (insbesondere bei der alltäglichen Nachfrage nach Milchprodukten) liegen. Die Niche der aus Biodiversitätsgesichtspunkten wünschenswerten Weidetierhaltung kann dabei erhalten bleiben.

  • Siehe zum Beispiel "Land Use, Livestock, Quantity Governance, and Economic Instruments—Sustainability Beyond Big Livestock Herds and Fossil Fuels" (https://www.mdpi.com/2071-1050/12/5/2053, 2020, Figure 1). In der EU tragen innerhalb der Tierhaltung die Kühe, die zur Milchproduktion verwendet werden, den größten Anteil an den Treibhausgasen bei.
  • Der Tierbestand sollte also allein aus Klimaschutzgründen möglichst bald auf das unbedingt nötige Maß reduziert werden. Dies wird mit einer deutlichen Reduktion der produzierten Kuhmilchmenge einhergehen. Damit die konsumseitige Reduktion nicht primär über dann (deutlich) höhere Preise bewerkstelligt wird, empfehlen wir jetzt die aktive Förderung von kuhmilcharmen oder -freien Ernährungsoptionen zu starten oder zu intensivieren.
  • Dies trifft auch prinzipiell auch auf Bio-Milch zu:
    - Die Bio-Milch-Produktion verursacht laut Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. nur unwesentlich weniger Treihausgase (weniger als 10 % Unterschied), siehe z. B. https://www.boelw.de/service/bio-faq/klima-umwelt/artikel/ist-bio-klimafreundlich/, 2018
    - Beispiel England: mit Wald statt Weide und Futtermittelbau könnte dort das Paris-Abkommen eingehalten werden: "UK could slow climate clock by converting animal farmland to forest and still grow enough protein" / "New research from Harvard University demonstrates that the UK would be able to sustain itself and help meet the Paris Agreement by returning a portion of land used for animal agriculture back to forest.", https://www.thelondoneconomic.com/news/environment/128436-128436/, 2019
    - Impuls: Das Tier als Lebewesen ansehen anstelle als Produktionsmaschine könnte sich auf unser Verhältnis zur Natur als Ganzes positiv auswirken, um die Umweltkrise besser zu meistern.

Tipp für Rezept-Blogger: Ohne eine weit verbreitete Kenntnis darüber, welche attraktiven Alternativen es zur Kuhmilch gibt, wird die gewünschte Tierbestandsreduktion nicht durchzusetzen sein. Wenn du daher öffentlich zugängliche Seiten mit Rezepten im Internet betreust oder Rezepte auf Social Media postest, dann prüfe, wie du die kuhmilch-basierten Rezepte (inkl. Käse) durch schmackhafte tierproduktfreie Alternativen ersetzen kannst.

Rinder als fühlende Lebewesen

...im Aufbau...

  • Schlachten ohne Angst, 10.12.2020 ∙ Quarks ∙ WDR Fernsehen, 5 min
    - Parameter für Angst bei Rindern: Zittern, Schwitzen, vermehrtes Koten, vermehrter Urinabsatz, Weißanteil der Augen (Augen aufreißen)
    - Tiere sind 2 Jahre alt
    - Beispiel: will lieber kein enges Verhältnis aufbauen, fällt ihm schwer
    - Betäubungsschuss und Halsschnitt
  • "Cows: Science Shows They're Bright and Emotional Individuals", psychologytoday, 2017
    - "Cows are truly amazing and extremely interesting beings. Often thought of as simply steak, burgers, beef, veal, leather, and global dairy producers, numerous people see them only as food items or products, rather than as highly sentient and intelligent individuals with markedly different personalities."
    - "Personality: Cows, similar to numerous other nonhumans, display a full range of personalities including boldness, shyness, sociability, gregariousness, and being temperamental."
    - "So, why is it that cows and other food animals are brutally mistreated "in the name of food," given what we know about these bright and emotional bovines and others who humans consume in great numbers?"

    - A "better life" is not necessarily a "good life"
    - "Animals Need More Freedom, Not Bigger Cages", 2017
    - "Stairways to Heaven, Temples of Doom, and Humane-Washing", 2016
  • The Psychology of Cows, animalbehaviorandcognition.org, 2017, 25 Seiten
  • "Cattle and Humans: More Similar Than You Think", 2017, Artikel auf der Webseite eines Ausrüstungsunternehmens für Rinderhaltung
    - ...
    - "Cows have strong maternal instincts. "
    - "Cattle feel the loss of a close friend or family member strongly."
    - "Similar to humans, cattle experience negative judgment bias."

Andere Tierarten, z. B. Schweine:

Tierwohl-Details

Männliche Kälber: Unrentabel

Bio-Milchviehwirtschaft:

  • https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/tier/spezielle-tierhaltung/rinder/mutterkuhhaltung/mutter-und-ammengebundene-aufzucht-maennlicher-kaelber/, 2019
    - "Für Biomilchviehbetriebe sind männliche Kälber eine besondere Herausforderung. Weil die Tiere nicht für die Bestandsergänzung genutzt werden können, bleibt nur die Mast. Doch die gilt wegen der hohen Futterkosten im Ökolandbau als teuer und unrentabel. Hinzu kommt, dass Biokälber laut EU-Ökoverordnung in den ersten zwölf Wochen der Aufzucht Vollmilch erhalten müssen. Bei hohen Milchpreisen tun sich aber viele Biobetriebe schwer, einen Teil ihrer Biomilch für die Kälbermast einzusetzen. Deshalb ist es auf den meisten Betrieben üblich, männliche Biokälber an konventionelle Mastbetriebe abzugeben. Aus Sicht des Ökolandbaus ist diese Praxis kritisch zu sehen."

Wie trennt man Kuh und Kalb am besten?

Die Trennung von Kuh und Kalb kurz nach der Geburt ist gängige Praxis. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2017 lehnen über 80 % der Teilnehmenden eine frühe Trennung ab. [agrarheute_Trennung_Umfrage_2017]

Das natürliche Verhalten von Kuh und Kalb und Schlussfolgerungen für eine im Rahmen der Milchproduktion möglichst tiergerechte Haltung sind übersichtlich unter [fibl_2017] zusammengestellt.

Welche Trennungsverfahren gibt es?

  • Trennung wenige Stunden bis ein Tag nach der Geburt [agrarheute_Trennung_KuhKalb_2017]
    - Häufigkeit: Gängige Praxis
    - Vorteil: Weniger Trennungsschmerz als bei späterer Trennung
    - Vorteil: Vereinfachte betriebliche Abläufe [dialog_milch_2017]
    - Nachteil: Stress für die Tiere; Kälber werden nicht richtig sozialisiert [quarks_2018]
  • Trennung nach 1 Monat + Übergangszeit [svz_2018]
    - Häufigkeit: sehr selten
    - Entwöhnung durch eine Nasenklappe aus Plastik
  • Trennung nach 3 Monaten + Übergangszeit [Hofgut_Rengoldhausen_2020]
    - Häufigkeit: sehr selten
    - Vorteil: Kuhgesundheit durch Weidegang mit Mutterkuh und Kalb
    - Vorteil: so wenig Trennungsschmerz wie nach 3 Monaten möglich
    - Nachteil: höhere Kosten [quarks_2018]
  • "Ab einem Alter von 5 Monaten ist das Absetzen des Kalbes vertretbar, obwohl es noch etwas früh ist." [fibl_2017]
    - Nachteil: "Die Trennung von Mutter und Kalb ist bei beiden Tieren mit Verlustgefühlen verbunden."
  • Natürliches Verhalten [fibl_2017]
    - "Mit zirka 8 bis 9 Monaten setzt die Mutter ihr Kuhkalb ab, ein Bullenkalb hingegen erst mit 11 bis 12 Monaten. Die enge Beziehung zwischen Mutter und Kalb  bleibt jedoch auch nach dem Absetzen und nach der Geburt von Geschwisterkälbern bestehen. Verwandte Tiere weiden häufig gemeinsam und lecken sich gegenseitig, im Gegensatz zu nicht verwandten Tieren. Die Mutter und die Geschwis ter sind die wichtigsten Sozialpartner des rangniedrigeren Jungtiers."
  • => Keines der Verfahren ist optimal für die Tiere [dialog_milch_2017], aber eins ist ihnen gemeinsam: für die jeweiligen Tierhalter:innen steht im Rahmen ihrer persönlichen und betrieblichen Umstände üblicherweise das Tierwohl an hoher Stelle. Für die Tiere gilt: der jeweils gewählte Prozess, dem die Tiere unterworfen sind, wird vollständig durch die Menschen kontrolliert.

Quellen:

  • [Hofgut_Rengoldhausen_2020] https://www.regio-tv.de/mediathek/video/nachhaltige-viehzucht/, Video, 5 min
    - Zweinutzungstiere: Milch und Mästen (für Fleisch) / 50 Tiere
    - 2:45 min: Trennung nach 3 Monaten + Übergangszeit
    - 3:30 min: MSB (Mobile Schlachtbox), siehe Schlachten
    - 4:25 min: "Kämpfen für die natürliche Tieraufzucht."
    - 5 min: Frage: Was brauchen die Tiere, damit das Thema Trennungsschmerz so gering (so wenig Leid und Stress) wie möglich stattfindet (soweit im aktuellen Haltungssystem möglich)?
  • [svz_2018] https://www.svz.de/ratgeber/tiere/Bauern-trennen-Kuh-und-Kalb-ein-Landwirt-macht-es-anders-id21181702.html
    - "Hof von Hans Möller in Schleswig-Holstein"
    - "Nach 90 bis 100 Tagen beginnt er damit, die Jungtiere zu entwöhnen. Eine Klappe in der Nase verhindert, dass sie weiter an die Milch im Euter gelangen"
    - Marketing: "Elternzeit-Milch"

    - Invesition: "Kerstin Barth vom Thünen-Institut rechnet aber nicht damit, dass sich am Nischen-Dasein der Elternzeit-Milch so schnell etwas ändert. Sie sagt: "30 Jahre und mehr ist jetzt ein anderes System propagiert und sind entsprechende Ställe gebaut worden. Für eine Umstellung müssen neue Konzepte erst erarbeitet werden, das braucht Zeit."
    - Tradition: "Für die meisten Bauern ist es selbstverständlich Kuh und Kalb nach der Geburt zu trennen. Das haben ihre Väter und Großväter schon gemacht."
  • [quarks_2018] https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/so-stresst-die-fruehe-trennung-kalb-und-kuh/
    - "Alles ist darauf ausgelegt, dass die Kuh alleine ist. Wenn man das ändert, verursacht das Kosten."
    - Trennung: "Stress für die Tiere, Kälber werden nicht richtig sozialisiert"
    - Alternative Verfahren: Muttergebundene Kälberaufzucht: Kälber über Nacht oder für einige Stunden am Tag bei ihren Müttern lassen (Trennung wann?)
    - Alternative Verfahren: Ammenkühe, die zwei bis drei Kälber säugen oder auf eine Kombination der Aufzucht durch die Mutter und durch Ammenkühe (Trennung wann?)
  • [fibl_2017] https://www.naturland.de/images/Erzeuger/Betriebszweige/Rinder/Milchvieh/Fibl-Mutter-Klberaufzucht.pdf
    - ...
  • [agrarheute_Trennung_Umfrage_2017] https://www.agrarheute.com/tier/rind/oeffentlichkeit-lehnt-fruehe-trennung-kuh-kalb-ab-533310
  • [agrarheute_Trennung_KuhKalb_2017] https://www.agrarheute.com/tier/rind/trennung-kuh-kalb-pro-contra-user-533448
    - "Milchkühe werden meist am ersten Tag nach der Geburt von ihren Kälbern getrennt, weil der Trennungsschmerz nach einer längeren Bindungszeit nur größer wird"
    - Bilder von Kälberboxen
    - User-Stimme 1: "Der Verbraucher würde auch 2 Euro für die Milch bezahlen, aber er fährt nicht extra 10 km Umweg, um einen Laden mit teurerer Milch zu finden, sondern nimmt das, was im Regal steht."
    - User-Stimme 2: "Wenn ich wirklich Bio kaufen möchte, muss ich 16 km fahren - was als Vollzeitberufstätige nicht immer so einfach ist. Man kann hier vor Ort Rind und Schwein aus Weidehaltung kaufen - muss aber immer direkt Pakete von 10 kg abnehmen. Das muss dann auch irgendwo untergebracht werden. Es geht natürlich irgendwie alles, aber wenn man tatsächlich ein Umdenken beim Verbraucher erreichen möchte, muss man es dem Verbraucher beim Einkauf leichter machen."
  • [dialog_milch_2017] https://www.dialog-milch.de/trennung-von-kuh-und-kalb/
    - Pro frühe Trennung: "vereinfachte betriebliche Abläufe"
    - Pro späte Trennung (mutter- oder ammengebundenen Aufzucht): 1. "weitgehend artgemäßes Verhalten von Kuh und Kalb"; 2. "besseres Sozialverhalten der so aufgezogenen Tiere"; 3. "eine tendenziell bessere Eutergesundheit der Mutterkühe"; 4. "insgesamt höhere oder zumindest gleich hohe Milchleistung im Vergleich zu Kühen, die ausschließlich gemolken werden"
    - Fazit: "Es gibt derzeit wohl keinen Königsweg, der natürliche Verhaltensweisen, Tierwohl und betriebliche Anforderungen in optimaler Weise zur Deckung bringt. [...] In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die weitaus meisten Milcherzeuger bislang mit der frühzeitigen Trennung von Kuh und Kalb gute Erfahrungen machen.
  • [stallbesuch_2014] https://www.stallbesuch.de/trennungsschmerz-bei-kuh-und-kalb/
    - Eingebettetes Video erwähnt amerikanische Feedlots, wo Kälber länger bei ihren Müttern bleiben. Hier sei aber der Trennungsschmerz größer
    - Zu Feedlots: https://www.usa-wiki.de/kategorie/landwirtschaft/beitrag/feedlots/, 2019, "Feedlots, oder auch Feedyard genannt, sind Fressplätze für Schlachtvieh, wie z.B. Rinderherden. Sie sind dafür ausgelegt, die Tiere zu füttern und zu mästen. Das Grundprinzip der Feedlots besteht darin, die Fleischmenge jedes Tieres so schnell wie möglich zu erhöhen. Wenn Tiere in engen Räumen gehalten werden, anstatt sich frei über Grünland bewegen zu dürfen, nehmen diese schneller zu.", "Ein Vorteil von Feedlots ist, dass sie der wirtschaftlichste Weg sind, eine große Anzahl von Rindern für die Rindfleischproduktion zu erzeugen. Staatliche Subventionen erlauben es den Bauern Mais für 50 Cent weniger pro Scheffel zu verkaufen, als es der Anbau kostet.", Nachteile: "Das Verdauungssystem einer Kuh ist nicht darauf ausgelegt, ständig Getreide oder Maisprodukte zu konsumieren, was dazu führt, dass die meisten Produzenten dem Rind eine konstante Dosis an Antibiotika geben."

Krankheiten und Symptome

  • https://www.milchpraxis.com/erkrankungen/, in der Praxis relevant sind:
    - Eutererkrankungen
    - Klauenerkrankungen
    - Stoffwechselerkrankungen
    - Fruchtbarkeitsstörungen
    - Kälbererkrankungen
    - Toxine
    - Infektionskrankheiten
    - Parasitosen
     

Geschichte: War früher alles besser?

Impuls: Im Beitrag "Romantische Vergangenheit? Die vorindustrielle Tierhaltung" (2019, https://friederikeschmitz.de/romantische-vergangenheit-die-vorindustrielle-tierhaltung/) wird beleuchtet, wie mit Tieren vor der Intensiv-Tierhaltung umgegangen wurde.

Tierfutter

Möglicher Einstieg: https://www.milchpraxis.com/category/fuetterung/

  • "Wasser: das wichtigste Futtermittel der Rinder" (https://www.milchpraxis.com/wasserversorgung-von-rindern/), abgerufen April 2021
    - Tabelle mit Wasserbedarf pro Kuh je nach täglicher Milchmenge (46 - 122 Liter pro Tag)
    - "Für eine Leistungssteigerung von 10 kg Milch benötigt die Kuh 20% mehr Wasser."
  • Artikel: https://www.milchpraxis.com/totale-mischration-tmr/, abgerufen April 2021
    - "Mittlerweile hat der Futtermischwagen bei der Mehrzahl aller Milchkuhbetriebe als das zentrale Gerät zur Futtervorlage Einzug gehalten. Wird dieses Fütterungssystem richtig durchgeführt, bietet es viele Vorteile. Worauf Sie bei der TMR-Fütterung vor allem achten sollten, lesen Sie hier."
    - TMR = Totale Mischration
    - Fazit: "Letztlich entscheidet nämlich nicht die Technik, sondern der Mensch über den möglichen Erfolg eines angewandten Systems. Die Technik muss also stets zum Menschen passen!"

Vor- und Nachteile der Weidehaltung in Bezug auf die Nährstoffversorgung:

  • https://www.milchpraxis.com/weidehaltung-und-tmr-fuetterung/, abgerufen April 2021
    "Ohne dass hier die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden sollen, bleiben immer mehr Kühe ganzjährig im Stall. Das hat mehrere Gründe. Zum einen fehlen oftmals, und das vor allem bei größeren Betrieben, genügend arrondierte Weideflächen in Stallnähe. Zum anderen ist eine gleichmäßige Nährstoffversorgung der Kühe über den Tag genauso wie über die gesamte Weideperiode hinweg sehr schwer zu realisieren, da sich Weidegras sehr schnell in der Zusammensetzung ändert. Insofern müsste ständig mit einer entsprechend angepassten Zufütterung darauf reagiert werden. Das aber wiederum setzt die Kenntnis voraus, wieviel und was genau die Kühe gefressen haben."
    - "Gerade für Milchkühe mit hohen Milchleistungen ist besonders aus pansenphysiologischer Sicht das Weidegras kein ideales Alleinfutter."

Bedarfsdeckende Spurenelement- und Vitaminversorgung durch Nahrungsergänzungsmittel:

  • https://www.milchpraxis.com/jungrinder-bedarfsgerecht-fuettern/, abgerufen April 2021
    - "Bei der Mineralstoffversorgung hingegen war nicht in allen Betrieben eine Bedarfsdeckung gegeben, vor allem dann nicht, wenn auf eine gezielte Gabe eines entsprechenden Mineralfutters verzichtet wurde."
    - "Ohne die gezielte Zugabe eines üblichen Mineralfutters für Rinder kann vor allem eine ausreichende Spurenelement- und Vitaminversorgung nicht gewährleistet werden."
  • https://www.lkvsachsen.de/blog/blog/03082020-ergaenzung-der-rationen-fuer-milchkuehe-mit-vitaminen/, Sächsischer Landeskontrollverband e.V., 2020
    - "Für die praktische Fütterung ist wichtig zu wissen, welche Vitamine unter welchen Bedingungen in den Rationen ergänzt werden müssen."
    - "Ergänzung (Supplementation) der Rationen mit fettlöslichen Vitaminen: Grundsätzlich werden alle Rationen für Milchkühe mit den Vitaminen A, D und E ergänzt. Die Vitamine sind in der Regel Bestandteil der vitaminierten Mineralfutter."

    - Wasserlösliche Vitamine: "Die Vitamine B1, B2, B6, Biotin, Folsäure, Niacin und Pantothensäure kommen in unterschiedlicher Konzentration und mit unterschiedlicher Verwertbarkeit in pflanzlichen und tierischen Futtermitteln vor. Lediglich Vitamin B12 ist nur in tierischen Futtermitteln vorhanden.", "Alle Erfahrungen und zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass für die Grundversorgung der Milchkühe, auch mit hohen Leistungen, die in der Ration enthaltenen Vitaminmengen und die aus der mikrobiellen Synthese stammenden wasserlöslichen Vitamine den Bedarf decken. Andere Meinungen ergeben sich zumeist aus Feststellungen bei gestörter Pansenfunktion oder aus kommerziellen Gründen", "Es soll hier noch einmal ausdrücklich betont werden, dass in Rationen für Rinder, bei denen der Pansen noch nicht voll funktionsfähig ist (besonders Kälber, aber auch junge Mastbullen u.a.) eine Ergänzung mit wasserlöslichen Vitaminen lebensnotwendig ist."
    - "Vorrangig wird Niacin als Bestandteil von Kombinationspräparaten für die Ketoseprophylaxe eingesetzt"
  • "Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine – was braucht die Milchkuh?", https://www.milchpur.de/futter/grundfutter/naehrstoffe-mineralstoffe-und-vitamine-was-braucht-die-milchkuh/, 2020, Landwirtschaftskammer Oberösterreich
    - Genaue Tabellen
    - Spurenelemente: Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Selen, Kobalt, Jod
    - Vitamine: "Im funktionsfähigen Pansen werden durch die Mikroorganismen die wasserlöslichen Vitamine und Vitamin K gebildet. Diese müssen daher über das Futter nicht zugeführt werden. Bei sehr hohen Leistungen und bei Fehlern in der Fütterung kann jedoch die mikrobielle Vitaminerzeugung möglicherweise nicht ausreichen."
    - Vitamin D3: "Bei Weidegang und Auslaufmöglichkeit sind für Aufzuchtrinder und Milchkühe keine Vitamin D-Mangelerscheinungen zu erwarten. Bei Stallhaltung werden 10.000 IE je Tier und Tag bzw. 500 IE/kg TM empfohlen. Maximal tolerierbare Menge 10.000 IE je kg TM oder 200.000 IE/Tier und Tag."
  • https://www.lhg.bz.it/de/agrar/futtermittel-%C3%BCberblick/mineralstoffe-und-vitamine/52-617.html
    - z. B. Mineralfutter Enmiral TMR: "für Milchkühe mit den wichtigsten Vitaminen und Spurenelementen, speziell für den Einsatz im Mischwagen konzipiert, als Mehl erhältlich"
  • Beispiel: https://www.ahrhoff.de/rinder/milchkuehe/milchkuh-supplement.html
    - z. B. Browser® K6: "Zur TMR für HL-Kühe mit balancierter Mengen- und Spurenelementausstattung, zusätzlich mit B-Vitaminen, einschließlich Biotin- und viel Vitamin E; puffert die Ration, positiver DCAB, erhöht die Futteraufnahme und Milchleistung"
  • Beispiel: https://www.farmann.de/de/produkt/Vitabolus_ADE
    - "Vitamine und Spurenelemente, die von Vitabolus ADE verabreicht werden, tragen zum Wachstum und zur Entwicklung junger Tiere sowie zum Anstieg des Lebendgewichts bei Masttieren bei."
    -  Förderung der Milchleistung.
  • Beispiel: Milchaustauscher (Milchpulver) für intensive Kälberaufzucht: https://www2.sprayfo.com/de/produkte/energiereiche-kalbermilch-sprayfo-delta
    - Marketing-Video: "Das Potential nutzen" (https://www.youtube.com/watch?v=cO4Vq2bp9dw, www.sprayfo.com, 2014, 4 min)
        - 1:00 min: Blick in die Stallanlage: Eimerhaltung mit Schwimmnuckel

        - 2:20 min: Blick in die Futterküche: täglich werden für die Kälber 1200 l Milch angerührt
        - Stroh als Futter; und Kartoffeln, weil in dem Jahr die Marktpreise im Keller waren
        - 3:00 min: Bullen werden bis 20 Monate alt, bevor sie zur Schlachtung gehen

Menschen

Wirtschaftlicher Druck in der Milchwirtschaft

Technik

Beispiel: Urban - feeding technology specialised in calves

  • Blick in den Stall einer Kälberaufzucht mit Kälbertränkeautomaten: https://www.youtube.com/watch?v=8m5qGmhCiY8, 2020, 5 min
  • "Urban Kälbermama Paula": https://www.youtube.com/watch?v=pIy456zumXY, 2012, 10 min
    - Beispiel-Betrieb aus Thüringen, moderner Milchvieh-Großbetrieb mit Kälberaufzucht
    - Blick in Kälberboxen
    - Ziel: Höchste Wirtschaftlichkeit und Tiergesundheit, "denn das Ziel ist die maximale Wertschöpfung"
    - 1700 Milchkühe und Kälber
    - "Fundament einer Hochleistungskuh"
    - Tränkeautomat: "Automatische Dosierung für Zusätze"
    - Erkennt jedes Tier via Transponder wieder und weiß, wieviel das jeweilige Tier schon getrunken hat

    - Blick ins Gerät
    - Klappnuckel
    - 8:20 min: "Sogar der natürliche Nuckeltrieb wird berücksichtigt. Sie sehen, Urban überlässt nichts dem Zufall."

Arbeitsunfälle in der Rinderhaltung

https://www.svlfg.de/rinderhaltung
(Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG))

  • Die mit Abstand meisten Unfälle in der Tierhaltung passieren in der Rinderhaltung (über 5500 im Jahr 2019).
  • "Besonders gefährlich sind neben Mutterkühen Deckbullen, die sich mit auf der Weide befinden. Ihr Verhalten ist nur schwer kalkulierbar. Arbeiten Sie hier nie alleine!"

Kastration: Vom Bullen zum Ochsen

Ws gibt zwei gängige Verfahren zur Kastration von männlichen Rindern:

  • "unblutig" - Video: 2018, 2 min, Uploader: "NEULAND liebt es Artgemäß"
    https://www.youtube.com/watch?v=2jB32WXGB70 - "Bullenkastration bei NEULAND"
    "Die Bullenkastration ist im NEULAND-Programm eine gängige Praxis, die viele Betriebe anwenden. Die Gründe dafür werde in diesem Kurzclip erklärt."
  • "blutig" - Video: 2019, 6 min, BR Unser Land
    https://www.youtube.com/watch?v=-MWcm-iT-G8 - "Kastration: Wie aus Jungbullen Ochsen werden | Unser Land | BR Fernsehen"
    "Fleisch vom Ochsen gilt als hochwertiger als Bullenfleisch, ist seltener – und dementsprechend teurer. Doch wie wird ein Jungbulle zum Ochsen? Durch Kastration. Wie diese abläuft, kann man auf dem Karlshof bei München sehen – einem städtischen Gut, von dem auch die Ochsen fürs Oktoberfest stammen."
    Das Video beginnt damit wie die zugekauften jungen Bullen ("Fresser) geimpft werden. Im Alter von 5 - 6 Monaten beginnt die Prozedur der Kastration.

Dialog mit Milchviehhalter

  • Infostand über das Mensch-Tierverhältnis in New York (youtube, 2020, 12 min), Aktivist Paul Bashir spricht mit einem jungen Milch-Vieh-Halter... (wie spricht man über sehr persönliche Themen auf Augenhöhe)
    - Bilder, die man sonst nicht sieht
    - Tiere als Objekte?
    - Ökonomische Betrachtung
    - Ethische Fragen
    - Details zu Züchtung und Schlachtung
    - Wie sieht die Zukunft aus?

März - November 2021

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