Der BUND Deutschland bekennt sich in einem Positionspapier (BUND Standpunkt: Zu aktuellen Fragen der Jagd, November 2014) “grundsätzlich zur Jagd, wenn sie naturschutzkonform, tierschutzgerecht und nachhaltig ist. Die Jagd umfasst nach dem Verständnis des BUND zwei Aspekte:
- die nachhaltige, tierschutzgerechte Nutzung wildlebender Arten, als eine naturnahe Nutzungsform des Grundeigentums in unserer Kulturlandschaft
- die Unterstützung des Wildtiermanagements, das unterschiedliche Interessen von Wildtier und Mensch konfliktarm in Einklang bringt.”
Leider wurde bereits damals unter anderem festgestellt werden, “dass Jagdgesetz und Jagdpraxis zurzeit ihren vielfältigen Anforderungen nicht ausreichend gerecht werden.”
Vertiefung der BUND-Positionen zur Jagd:
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die konkreten Forderungen des BUND zum Jagdrecht, zum Beispiel:
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“Naturschutz umfasst nicht nur den praktischen Nutzen von Lebensräumen, Tieren und Pflanzen. Die moralischen Gründe für den Schutz der Natur sind die wesentliche Grundlage der Arbeit im Naturschutz und ethische Motive gehören [...] zu den zentralen Grundlagen und Motivationen des Naturschutzes in Deutschland. Sie sind sowohl im Bundesnaturschutzgesetz wie in den Satzungen der Naturschutzverbände verankert.”
“Beim Jagdrecht verändert sich wenig in Deutschland, weil die Bundesregierung bislang stets vor der Lobby der Jäger eingeknickt ist”
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Details zu ausgewählten Standpunkten des BUND Hessen
die BUND-Einstiegsseite zur Jagd, zum Beispiel: “Sowohl das Jagdrecht als auch dessen praktische Umsetzung hinken in Deutschland der Zeit mächtig hinterher. Die völlig veralteten Regelungen werden einer nachhaltigen Nutzung wildlebender Tierarten nicht gerecht."
Kritik an der Jagd
Einen allgemeinen Überblick zur Kritik an der Jagd findet sich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jagd#Kritik
- Natur- und Umweltschutz
- siehe Forderungen der Umweltschutzverbände und der Ökologischen Jäger zur Begrenzung der Jagd-Aktivitäten (siehe "Freude an der Jagd") - Wald-Wild-Konflikt
- Konflikt zwischen Interessen der Fortwirtschaft, Jägerschaft, Waldbesitzern und ökologisch gewünschtem Waldumbau
- Angestrebter Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern durch Wildverbiss gefährdet => Aus Umweltsicht der Hauptgrund, Jagd nicht grundsätzlich abzulehnen (siehe BUND-Positionen) - Geschossmaterial
- Jagdunfälle
- Tierschutz
- Tierrechte
- Siehe auch: Jagd auf Fische (Angeln)
Ethische Betrachtung der Jagd
Zum Beispiel:
Vortrag: "Über die ethische Unvertretbarkeit der Jagd" (60 min, Vortrag von Jens Tuider (Universität Mannheim) am 14.10.2015 an der Universität Heidelberg im Rahmen der Tierethik-Akademie 2015 Vorlesungsreihe der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Tierethik, IAT Heidelberg, https://ag-tierethik.de/).
Entlang dieser Fragen:
- Was kann an der Jagd so falsch sein?
- Schon immer gejagt und ist dies nicht heute für manche Menschen notwendig?
- Menschliche Bedürfnisse, Traditionen, kulturelle Identitäten?
- Ökologisch, wildbiologisch und epidemiologisch unverzichtbar?
- Warum ist Jagd im Vergleich zur Massentierhaltung relevant?
- Opferzahlen sind sehr hoch, wenn man Fische mit dazuzählt
- Erhebliche psychische und physische Leiden (insbesondere bei Hetzjagd, Fallenjagd, Fischfang)
- Ausnahmen von Minimal-Tierschutzprinzipien: Zulässigkeit der Tötung ohne Betäubung
- Aufklärung über Jagd-Mythen
Januar - Mai 2021, Quelle des Intro-Bildes: Morten Schultz - Hunting and wildlife / Morten Schultz - Hunting and wildlife, CC-BY 3.0