Standorte im Ried: Keine Chance im Windschatten
Planungen von Lampertheim und Bürstadt für einen gemeinsamen Windpark wurden vor Jahren zurückgestellt, weil ohne den nötigen Wind im hessischen Ried kein Investor zu finden war. 2024 wurde der Standort erneut diskutiert, aber die Rahmenbedingungen sind weiter unzureichend. Öhnlich sieht es mit einem Standort bei Klein-/Groß-Rohrheim aus, der 2023 diskutiert wurde.
Bensheim nimmt auf der Suche nach Windkraft-Standorten auch die Flächen im Ried westlich der Bergstraße ins Visier. Doch die schon entlang des Rheins unzureichende Stärke des Westwinds nimmt bis zu den Bergstraßenhängen weiter ab; ein windhöffiger Standort wird sich dort kaum finden lassen, befürchtet der BUND.
Auch Mannheim (BaWü) überlegte, Vorrangflächen für Windkraftanlagen unter anderem auch nördlich der A6 auszuweisen, also südlich und in Sichtweite der Stadt Lampertheim (siehe Presseartikel). Die Fläche läge natürlich auf Mannheimer Gemarkung und hätte zur Lampertheimer Wohnbebauung den in Hessen vorgeschriebenen Abstand von 1000 Metern. Auch hier fehlt es an interessierten Investoren.
Aus Sicht des BUND geht es Mannheim um eine reine Pflichterfüllung gegenüber dem baden-württembergischen Planungsrecht. Einen praktischen Nutzen wird eine Vorrangfläche an dieser Stelle wohl kaum entfalten: Eine Investition ist mit der heutigen Technik als sehr unwirtschaftlich einzuschätzen, denn der Standort liegt - wie das südhessische Rheintal - im langen Windschatten des Pfälzerwalds und weist deutlich zu wenig Windhöffigkeit auf. Schon ein Vergleich mit dem höher gelegenen und dennoch gescheiterten Standort auf der ehemaligen Mülldeponie wird Investoren nach Ansicht des BUND zuverlässig abschrecken.
Eine genauere Bewertung des Standorts aus naturschutzfachlicher Sicht erübrigt sich daher. Zu beachten wären jedenfalls die Haupt-Vogelzugrouten im Rheintal und die Wegbeziehungen zu benachbarten Vogelrastplätzen, insbesondere entlang der Rheinaue, darunter auch zum Lampertheimer Biedensand.