Kreisgruppe Bergstraße

Steinbrucherweiterung Röhrig ruft gemischte Gefühle hervor

08. November 2019

Der BUND erkennt das Engagement der Firma für bedrohte Arten an fordert juristisch wasserdichte Auflagen insbesondere zur endgültigen Abbaugrenze. Der Schutz der Siedlungen in Sonderbach und auf der Juhöhe muß messtechnisch überwacht werden.

Steinbruch in Betrieb Ein Steinbruch frisst sich in den Berg  (René Schué / Pixabay)

Der BUND-Kreisverband Bergstraße steht der geplanten Erweiterung des Steinbruchs Röhrig mit gemischten Gefühlen gegenüber. BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter: „Die Bemühungen der Firma Röhrig in Sachen Artenschutz sind außergewöhnlich. Der Betreiber kümmert sich in vorbildlicher Weise um den Schutz bedrohter Arten, insbesondere der Gelbbauchunke, des Uhus, des Wanderfalken und des Flussregenpfeifers.“ Auf der anderen Seite stellt die Erweiterung aber einen massiven Eingriff in den angrenzenden Wald dar, der teilweise mit 120-jährigen Buchen bestanden und damit als ökologisch wertvoll zu betrachten ist. BUND-Kreisvorstandssprecher Gudio Carl: „Da gilt es abzuwägen. Der BUND stellt seine Bedenken gegen die Erweiterung zurück, wenn seitens des Betreibers eine Reihe von Bedingungen gewährleistet werden.“
Zu diesen Bedingungen zählt der BUND insbesondere die Festlegung und Sicherung einer endgültigen Abbaugrenze nach Süden. Darüber hinaus fordert der BUND, dass der Flächenverlust des alten Buchenbestandes und damit auch die Verringerung des Biotopwertes nicht nur durch junge Ersatzaufforstungen ausgeglichen wird. Vielmehr muss zusätzlich die Umtriebszeit des verbleibenden Baumbestandes auf voller Breite des Steinbruches auf mindestens 240 Jahre erhöht werden.

Der Schutz und die Pflege der Biotope insbesondere für die Gelbbauchunke müssen auch für die Zeit nach Beendigung des Steinbruchbetriebs sichergestellt werden. Und selbstverständlich muss während des gesamten Steinbruchbetriebs die Einhaltung der immissionsschutzrechtlichen Vorgaben zum Schutz der Siedlungen in Sonderbach und insbesondere auf der Juhöhe bzgl. Erschütterungen bei Sprengungen sowie bzgl. Staubentwicklung bei Sprengungen und Betrieb der Brecheranlagen in regelmäßigen Abständen durch eine vom Steinbruchbetrieb unabhängige Institution messtechnisch überwacht und die Messergebnisse müssen öffentlich zugänglich gemacht werden.

BUND-Kreisvorstandssprecher Hans-Jörg Langen: „In einem Gespräch mit der Betriebsleitung des Steinbruchs wurde deutlich, dass man prinzipiell bemüht ist, den Forderungen des BUND bei der Antragsstellung gerecht zu werden.“

Der BUND wird sich mit den Antragsunterlagen detailliert auseinandersetzen und im Anschluss daran seine abschließende Haltung zu einer Steinbrucherweiterung festlegen.

V.i.S.d.P.: Herwig Winter, Kreisvorstandssprecher

Jungviehweide 23

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herwig.winter(at)bund.net

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