Forderungen des BUND angesichts der Klimanotlage
Offener Brief an den Bürgermeister, die Erste Stadträtin und die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD in Heppenheim
Der Weltklimarat (IPCC) verschärft in seinem neuesten Abschlussbericht (Anlage) seine Warnungen. Die Staatengemeinschaft müsse jetzt dringend handeln, um die Schäden der Klimakatastrophe überhaupt noch begrenzen zu können. In dem Bericht heißt es:
„Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die planetare Gesundheit. Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide. […] Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Maßnahmen werden sich jetzt und für Tausende von Jahren auswirken.“ (C.1)
Wir befinden uns in einer Klimanotlage. Der Klimawandel ist real und schreitet rasant voran. Seine Folgen treffen den gesamten Planeten, den globalen Süden ebenso wie Heppenheim an der Bergstraße. Für wirksames Handeln bleibt nur noch wenig Zeit. Wir alle sind für unser physisches und wirtschaftliches Wohlergehen angewiesen auf eine schnelle, effektive und wissenschaftsbasierte Klimapolitik.
Aus Sicht des BUND greifen die in Heppenheim bereits geplanten Maßnahmen zu kurz, um die bestehende Klimanotlage abzuwenden und die Stadt auf die Folgen des Klimawandels einzustellen. Der Kreisverband Bergstraße des BUND fordert Sie deshalb mit Nachdruck auf, darauf hinzuwirken, dass
o Heppenheim Maßnahmen zur Abwendung der Klimanotlage ergreift, z.B. indem
- die Stadt auf Grundlage des Integrierten Klimaschutzkonzepts des Kreis Bergstraße schnellstmöglich ein Klimaschutzkonzept erstellen lässt
- die Stadt schnellstmöglich eine*n Klimaschutzbeauftragte*n einstellt
- die Erzeugung erneuerbarer Energien vorangetrieben wird, indem Vorranggebiete für Windkraftanlagen auf eigener und benachbarter Gemarkung unterstützt und Parkplätze mit PV-Anlagen ausgerüstet werden
- ÖPNV und Radverkehr vorrangig ausgebaut werden
- mehr Straßenbeleuchtung energieeffizient gestaltet wird
o Heppenheim sich auf die unvermeidlichen Klimafolgen einstellt, z.B. indem
- Niederschlagswasser nicht mehr abgeleitet, sondern aufgefangen und gespeichert wird
- innerstädtische Flächen, Wände und Dächer begrünt werden
- große befestigte Flächen beschattet werden
- die Überbauung offener Flächen ausgesetzt wird und Flächen entsiegelt werden
Machen Sie die Abwendung der Klimanotlage, in der wir uns befinden, zur Richtschnur Ihrer Politik. Bringen Sie die dringend nötige Klimawende voran, indem Sie parteiübergreifend Kräfte bündeln und eine wirksame Klimapolitik etablieren. Die Zeit drängt.
Gern möchten wir mit Ihnen ein Gespräch führen, in dem wir uns über die Klimanotlage und geeignete Maßnahmen austauschen. Wir freuen uns auf Ihren Terminvorschlag.
Freundliche Grüße
Guido Carl
Vorstandssprecher des BUND Bergstraße