Kreisgruppe Bergstraße

Dachs bringt Zeitplan der B 38 a-Baumaßnahmen durcheinander - BUND kritisiert unsensibles Vorgehen von Hessen Mobil in Sachen Artenschutz

07. April 2022

Wegen eines Dachsbaus verzögert sich der Baubeginn für die Brücke über die Draisinenstrecke um mehrere Monate, denn Dachse genießen eine jagdliche Schonzeit bis Ende Juli.

Dachsbau in Böschung neben einem Bahngleis Dem Brückenbau im Weg: Dachsbau neben der Draisinenstrecke an der Stelle, an der die Brücke für die B 38 a Ortsumgehung über die Gleise gebaut werden soll.  (BUND Bergstraße)

Nach dem BUND-Kreisverband Bergstraße vorliegenden Informationen wird Hessen Mobil seinen Zeitplan für den Bau der B 38 a ändern müssen. Grund ist ein Dachsbau im Bereich der Draisinenstrecke, die mit einem Brückenbauwerk überquert werden soll. Der Baubeginn der Brücke war für das Frühjahr vorgesehen. BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter: „Es ist nicht das erste Mal, dass Hessen Mobil mangelnde Sensibilität für die Belange des Natur- und Artenschutzes unter Beweis stellt.“

Schonzeit bis Ende Juli

Dabei hätte nach Auffassung des BUND der Dachsbau, der sich innerhalb der Fläche befindet, aus der man eigens Zauneidechsen abgefangen und umgesiedelt hat, den Straßenbauern bestens bekannt sein müssen. BUND-Kreisvorstandssprecher Hans-Jörg Langen: „Hessen Mobil hätte auch wissen können, dass Dachse derzeit Junge in ihren Bauten haben und deshalb eine jagdliche Schonzeit genießen, die noch bis Ende Juli gilt.“ Es rächt sich hier nach Auffassung des BUND auch die Tatsache, dass man bei der Planung der Streckenführung zu wenig Rücksicht auf die Belange des Artenschutzes genommen hat. Langen: „Man hätte den Brückenstandort auch so planen können, dass der Dachsbau verschont geblieben wäre.“ Frühestens im August also kann der Jagdpächter die Aufgabe übernehmen, die Dachsfamilie aus dem für den Brückenbau vorgesehenen Areal durch Vergrämung zu entfernen. Die Tiere sollten auf keinen Fall erschossen werden. Winter: „Die Straßenbauer werden ihre Pläne also ändern und zunächst Baumaßnahmen dort vornehmen müssen, wo sie die Natur legal zerstören dürfen.“

Rückfragen beantwortet:

Herwig Winter, BUND-Kreisvorstandssprecher Bergstraße
Jungviehweide 23
69509 Mörlenbach
 06209-4353
01573-7239475
 herwig.winter(at)bund.net

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