Kreisgruppe Bergstraße

Steinbrucherweiterung durch die Hintertür - BUND fordert Schließung des Steinbruchs in Mackenheim

15. Oktober 2020 | Lebensräume, Ressourcen & Technik

Eine vorgeblich notwendige Sanierung des Steinbruchs Mackenheim wäre mit einem Flächenverbrauch außerhalb des genehmigten Betriebsgeländes von 1,42 Hektar verbunden.

Steinbruch in Betrieb Ein Steinbruch frisst sich in den Berg  (René Schué / Pixabay)

Nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Mörlenbach arbeiten die Porphyrwerke Weinheim-Schriesheim (PWS) in Mackenheim an einer Steinbrucherweiterung durch die Hintertür. BUND-Ortsbeauftragter Herwig Winter: „Wir haben gerade ein Déjà-vu. Es ist genau die gleiche Situation wie im Wachenberg-Steinbruch vor 15 Jahren. Nach einer Rutschung war eine Sanierung angeblich notwendig. Die Hangneigung sollte von rund 60 auf 50 Grad abgeflacht werden, was eine Erweiterung des Steinbruchs um rund acht Hektar und ein Verschwinden der Wachenbergkuppe zur Folge gehabt hätte.“
Widerstand aus den Kommunalparlamenten in Birkenau und Weinheim hatte schließlich dazu geführt, dass der Steinbruch am Wachenberg nach längjährigem Rechtsstreit geschlossen wurde, ohne dass es zu einer Sanierung der Rutschung gekommen wäre. Herwig Winter: „Nun versuchen es die PWS in Mackenheim mit der gleichen Masche."
Die vorgeblich notwendige Sanierung hätte einen Flächenbedarf außerhalb des genehmigten Steinbruchs von 1,42 ha. Mit einer Abflachung der Hangneigung verbunden wäre die Gewinnung einer enormen Menge an Gesteinsmaterial. Herwig Winter: „Der Geschäftsführer der PWS Peter Dickmeis vergießt dicke Krokodilstränen mit der Behauptung, dass eine Sanierung nicht einfach sei und man darauf liebend gerne verzichtet hätte.“ Der BUND bedauert, dass nur eine Minderheit der Abtsteinacher Gemeindevertreter die Absichten der PWS durchschaut und gegen die Sanierung gestimmt hat.
Von einem verantwortungsbewussten Steinbruchbetreiber erwartet der BUND, dass er vor dem Gesteinsabbau durch entsprechende Gutachten eine Hangneigung sicherstellt, die Stabilität gewährleistet. Darüber hinaus darf die vom Steinbruchbetrieb betroffene Bevölkerung erwarten, dass auf ihre Belange größtmögliche Rücksicht genommen wird. Doch seit Jahrzehnten belasten die PWS die Anwohner der L 3120 und der B 38 in Weiher und Mörlenbach massiv mit ihren Gesteinstransporten. Nach Auffassung des BUND ist es deshalb höchste Zeit, dass dem Steinbruchbetrieb in Mackenheim ein Ende gesetzt wird. Herwig Winter: „Sonst kommt es womöglich noch an weiteren Hängen zu Rutschungen, die eine Sanierung erfordern.“

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