Kreisgruppe Bergstraße

Landrat verweigert sich gegenüber seiner Verantwortung für die Energiewende

11. Januar 2019 | Energiewende, Klimawandel

Nach Auffassung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße verweigert sich Landrat Christian Engelhardt gegenüber seiner Verantwortung für Klimaschutz und Energiewende, wenn er öffentlich erklärt, er habe an weiteren Windenergieanlagen im Kreis Bergstraße kein Interesse.

Nach Auffassung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße verweigert sich Landrat Christian Engelhardt gegenüber seiner Verantwortung für den Klimaschutz und der dafür erforderlichen Energiewende, wenn er öffentlich erklärt, dass er am Bau weiterer Windenergieanlagen im Kreis Bergstraße kein Interesse hat. BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter: „Damit torpediert der Landrat die erklärten energiepolitischen Ziele, die die neue hessische Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten hat.“

Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag bekennt sich die Landesregierung klar und eindeutig zu einer Stärkung des Klimaschutzes. Vereinbart ist die Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiet, um Wildwuchs zu vermeiden und 98 Prozent der Landesfläche freizuhalten von Windenergieanlagen. Windkraft im Wald soll ausdrücklich ermöglicht werden, wozu auch Flächen im Eigentum des Landes bereitgestellt werden. Verknüpft damit wird die Erwartungshaltung an die Regionalversammlungen, ihrer Verantwortung dafür nachzukommen.

CDU ignoriert das Thema Klimaschutz

BUND-Kreisvorstandssprecher Guido Carl: „Es ist erschreckend, dass die CDU Bergstraße nicht nur Landrat Engelhardts Aussage stillschweigend unterstützt, sondern das Thema Klimaschutz so kurz nach der UN-Klimakonferenz komplett ignoriert.“ Darüber hinaus fehlten Maßnahmen wie das im Kreis-Koalitionsvertrag angekündigte Klimaschutzkonzept weiterhin. „Offenbar spielen weder wissenschaftliche Erkenntnisse noch der Trockensommer 2018 ("Heißzeit" ist das Wort des Jahres) eine Rolle.“, so Carl weiter. Nach Auffassung des BUND riskiert die CDU Bergstraße mit ihrer Haltung auch, dass der vorbereitete Raumordnungsplan baldmöglich beschlossen wird und den Ausbau der Windenergie regeln kann, ohne dafür einen Ersatz zu haben oder gar einen Plan für die notwendige Energiewende im Landkreis.

Völlig hanebüchen ist nach Auffassung des BUND die Begründung der ablehnenden Haltung gegen Windkraft mit der jahrzehntelangen Belastung des Kreises durch das Atomkraftwerk Biblis und dessen Rückbau. Guido Carl: "Was hat das frühere Risiko des Atomkraftwerks im Rheintal damit zu tun, ob im Odenwald Windenergieanlagen gebaut werden oder nicht? Und falls doch: Hat der Kreis Bergstraße dann nicht vielmehr eine besondere Verantwortung, als Gegenpol zur menschenverachtenden Atomtechnik unseren möglichen Beitrag zur regenerativen Energiegewinnung zu leisten?

Verantwortung für Klimaschutz braucht Windenergie

Der BUND befürwortet den Ausbau der Windenergie aus Gründen der globalen Verantwortung für den Klimaschutz. Guido Carl: "Wer nicht möchte, dass mit Atomkraft weiterhin die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zerstört, durch Braunkohletagebau ganze Landschaften samt menschlicher Siedlungen weggebaggert werden und die Erderwärmung zu einer globalen Katastrophe führt, der kann derzeit auf den Ausbau der Windenergie nicht verzichten." Herwig Winter: "Wer Windkraft blockiert, handelt entweder nach dem St.-Floriansprinzip oder bleibt die Antwort auf die Frage schuldig, woher der Strom ohne Atom- und Kohlekraft kommen soll.

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