Kreisgruppe Bergstraße

Den Flächenverbrauch bekämpfen - BUND sieht gemeinsame Aufgaben von Naturschutz und Jagd zum Erhalt der Artenvielfalt

12. Mai 2018 | Flächenschutz, Biologische Vielfalt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im Kampf gegen den Flächenverbrauch ein wichtiges gemeinsames Handlungsfeld zwischen Naturschutz und Jagd, um die Artenvielfalt in Hessen zu erhalten. Angesichts des morgen stattfindenden Landesjägertages in Lorsch erklärte BUND Vorstandssprecher Herwig Winter: „Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung zum Schutz der Artenvielfalt und sollten deshalb wo immer möglich zusammenarbeiten und die Gemeinsamkeiten betonen, ohne die Meinungsunterschiede unter den Teppich zu kehren.“ Der unersättliche Flächenfraß durch die ständige Ausdehnung der Siedlungs- und Verkehrsfläche verkleinert tagtäglich den Lebensraum der freilebenden Tierwelt. „Dagegen sollten wir gemeinsam vorgehen,“ wünscht sich Herwig Winter vom BUND.

Weitere gemeinsame Handlungsfelder sollten der Kampf gegen den Artenschwund in der Agrarlandschaft und die Bemühungen zur Rettung der Wälder im Hessischen Ried sein.

Es sei ein Drama, dass frühere Allerweltsarten wie Rebhuhn und Feldhase selten geworden sind und dass sich der Trend zum Artensterben in den letzten Jahren noch verschärft habe. Der Kiebitz war früher ein regelmäßiger und stellenweise sogar häufiger Brutvogel im Hessischen Ried. Heute ist er fast überall verschwunden und angesichts der Bestandsrückgänge in den letzten Jahren steht zu befürchten, dass die Feldlerche einen vergleichbaren Niedergang erlebe.

„Mut macht uns in dieser Situation aber, dass der BUND und der Hessische Bauernverband in diesen Tagen trotz diverser Meinungsverschiedenheiten eine gemeinsame Initiative gegen den Flächenverbrauch auf den Weg bringen und dass sich Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz durch die Initiative von Umweltministerin Hinz gerade auf einen Weg zum besseren Schutz von Feldrainen und Graswegen verständigt haben“, erklärt Herwig Winter. In den gemeinsamen Gesprächen stecken nach Meinung des BUND noch weitere Möglichkeiten. So sollte das von der EU vorgeschriebene Greening stärker am Schutz der Biodiversität ausgerichtet und die verschieden Förderprogramme und der Vertragsnaturschutz stärker auf Kerngebiete zum Schutz der Feldarten ausgerichtet werden.  Auch bei der Rettung der Wälder im Hessischen Ried hat die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Jagd eine große Bedeutung. Dabei gehe es darum, dass der Grundwasserstand, so wie vom Runden Tisch Grundwassersanierung einstimmig empfohlen, wieder angehoben werde und dass Wildbestände in einem Ausmaß bejagt würden, dass die nun geplanten Eichennachpflanzungen nicht großflächig abgefressen werden, sondern zu großen Bäumen heranwachsen können. 

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